Auf den Hügeln von Valparaíso

24.12.2015 16:09

 

12.12.2015- Unsere Reise hat nun begonnen. Nach einem Abschiedsasado bei Alejo auf seiner wunderschönen Dachterasse im Zentrum Mendozas machten wir uns Samstagmorgen auf den Weg. Wieder ging es die Ruta Nacional 7 in die Anden hinauf, über den Pass nach Chile. Das erste Ziel unserer Reise war Valparaíso, wo wir mit gemischten Gefühlen hinfuhren. Einerseits schwärmten alle von dieser wunderschönen Hafenstadt, andererseits hörten wir aber auch Geschichten von Raub und Diebstählen. Wir wollten auf der Hut sein. Diesmal haben wir uns etwas besser vorbereitet und sogar schon ein Hostel gebucht. Nach dem Debakel mit den Bettwanzen lesen wir nun nach Möglichkeit Bewertungen von Hostels. Außerdem beginnt in Südamerika die Reisezeit. Die Fahrt verbrachten wir mehr schlafend, da wir nach dem Asado bei Alejo nur zwei Stunden geschlafen haben. Von unseren brasilianischen Mädels konnten wir uns nur von Julia verabschieden, die anderen beiden waren, trotz Absprache, nicht wach zu bekommen. Schuld war der Alkohol, sie haben am Abend zuvor mit ihren Affären/Freunden ein bisschen viel getrunken. Das war traurig, aber wir haben uns im August in São Paulo verabredet.

 

Als wir in Valparaíso am Busbahnhof ausstiegen, sahen wir absolut nix von Valparaísos angeblicher Schönheit. Das Viertel sah sehr erbärmlich aus und wir krallten unsere Sachen fest an uns, so ein Busbahnhof ist sicher lukrativ für Taschendiebe und Co., schließlich kommen hier ständig Touristen mit teuren Kameras, Handys und Bargeld an. Wir hatten mit unserer Hostelbuchung auch gleich eine super Anfahrtsbeschreibung bekommen und so fuhren wir mit einem kleinen Linienbus und einem rasanten Busfahrer ins Zentrum von Valparaíso. Dort sollten wir uns laut Anfahrtsbeschreibung ein Taxi zum Hostel nehmen, aber als ich das Ziel in den Handy-Navigator eingab, sagte dieser, dass es nur noch 400 m bis zum Hostel waren. Die gingen wir natürlich zu Fuß. Aber Valparaíso ist auf Hügeln erbaut und besteht dadurch aus einer Vielzahl an steilen und engen Straßen und Gassen, versteckten Fußwegen und Treppen. Solche schleppten wir nun unsere voll bepackten Rucksäcke hinauf. Das schöne an solchen steilen Wegen ist, dass man eine tolle Aussicht auf die Bucht von Valparaíso und Viña del Mar (die Nachbarstadt) hat. Am Hostel öffnete uns ein Österreicher die Tür und auch im Hostel trafen wir gleich drei weitere Deutsche an. Sehr komisch. Wir bezogen unser kleines Zweibettzimmer und schlenderten ein wenig durch die Gassen. Jetzt verstanden wir langsam, warum alle Valparaíso so wunderschön finden. Die verwinkelten Gassen glichen einem Labyrinth, verziert mit wunderschönen Graffitis, kleinen Cafés, Handwerkerläden und Restaurants. Ziellos liefen wir durch die Gassen, hinauf und hinab. Immer wieder hatte man einen Ausblick auf die Bucht und auf die mit bunten Häusern bebauten Hügeln. Jeder dieser hat einen eigenen Namen. Außerdem gibt es zahlreiche alte Aufzüge, welche das Treppesteigen ersparen. In einem kleinen Restaurant aßen wir leckere Gnocchis und mussten mal wieder feststellen, wie armselig die Essensauswahl in Mendoza ist. Die Gnocchis schmeckten superlecker (in Chile ist alles super: superbien, supercaro, superlindo,...) und wir plumsten am Abend zufrieden in unser Doppelstockbett. Aber nicht ohne vorher nochmal die tollen beleuchteten Hügel zu betrachten. Hier gab es auch tatsächlich Weihnachtsdeko an den Häusern, kletternde Weihnachtsmänner, Lichterketten und -bögen, beleuchtete Rentiere und Weihnachtsbäume.

 

13.12.2015- Am nächsten Morgen nach dem Frühstück zogen wir los, um Valparaíso zu erkunden. Der Himmel war zwar bedeckt, aber es war trotzdem ziemlich warm. Wir suchten spontan einen Weg hinunter zum Hafen, dazu braucht man noch nicht einmal eine Karte. Alle Wege bergab führen irgendwie zum Hafen. Verschlungen, verwinkelt...manchmal landet man in einer Sackgasse, dann dreht man wieder um und sucht einen alternativen Weg, schließlich gibt es genug. Am Hafen konnte man an einer Hafenrundfahrt für wenig Geld teilnehmen, aber wir hatten am Abend einige Erfahrungsberichte im Hostel über Valparaíso gelesen und waren daher nicht sehr erpicht auf eine solche Rundfahrt. Schwimmwesten wurden zwar angelegt, ließen sich jedoch nicht verschließen und größeren Schiffen wurde erst ausgewichen, wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar gewesen wäre. Wir schauten daher lieber an den Souvenirläden vorbei, wo wir die ein oder anderen schönen Dinge sahen, aber sie waren bei weitem nicht so schön wie in Santiago auf dem Handwerkermarkt.

 

Da auf der Karte ein Strand eingezeichnet war, liefen wir ein Stück an der Uferpromenade entlang. Diese war sehr heruntergekommen und verfallen. Es roch abwechselnd nach altem Fisch und Pisse, man hatte immer wieder einen tollen Blick auf die bunten Hügel von Valparaíso und Viña del Mar. Die Wellen waren ziemlich hoch und rollten kräftig gegen die Ufermauer. Diese ist zwar sehr befestigt, doch man sieht, dass diese und auch die Tsunamis an ihr nagen. An einem alten verfallenen Stück Steg im Wasser tümmelten sich Seelöwen und Pelikane, wir guckten nicht schlecht und blieben dort eine Weile sitzen, um die Tiere zu beobachten. Wir überlegten, wie die Seelöwen auf den Steg gelangen, die Mauer war ziemlich steil und sehr hoch. Meine Vermutung, dass sie wohl die Flut abwarteten, war nicht richtig, denn schon bald sprang der erste Seelöwe mit einem großen Hops aus dem Wasser und kletterte hinauf auf den Steg. Faszinierend. Oben mussten sie sich ihren Platz erst erkämpfen, da gab es ein bisschen Gerangel. Wir überlegten, dass man die Uferpromenade eigentlich sehr schön herrichten könnte. Die Wellen brachen sich an den Felsen und sprühten ordentlich Gischt. 100%ig sicher empfanden wir diesen Teil der Stadt nicht und wir krallten immer wieder unsere Sachen fest an uns. Unser Geld hatten wir sicher in Gürteltaschen, Innentaschen und Sicherheitsgürtel verstaut. Am Strand badeten einige Leute, wobei sie eigentlich nicht wirklich im Wasser waren, sondern mehr vor den riesigen Wellen davon rannten. Sehr lustig anzusehen.

 

Vom Strand nahmen wir die supermoderne Metro (ca. 30-50 Ct pro Fahrt) und fuhren wieder zurück, denn wir wollten lieber noch ein bisschen in den verwinkelten Gassen bummeln. In einem kleinen Einkaufzentrum an der Metrostation kaufte ich mir eine chilenische Handykarte und wir gönnten uns auf zwei Massagestühlen für ca. 70 Ct. eine 5-minütige Rückenmassage. Das tat gut. Die Leute schauten alle neugierig, anscheinend werden diese tollen Stühle nicht oft genutzt. Aber für unsere kaputten Rücken eine absolute Wohltat. Gut durchgeknetet machten wir uns dann auf den Weg. Die Straßen sind alle sehr steil und schnurgerade und wir kletterten langsam die Wege hinauf. Als wir schon sehr weit oben waren, sahen wir plötzlich ein Schild: Tsunami Security Zone. Wir trauten unseren Augen kaum, denn wir waren wirklich schon sehr weit oben. Gruselig, was da wohl manchmal für Wellen erwartet werden. Auch später sahen wir immer mal wieder unten am Ufer Hinweisschilder, die die Fluchtwege bei einer Tsunamiwarnung zeigten: weg vom Strand. Oben wurden die Häuser immer ärmlicher. Interessant an Valparaíso ist, dass alle Häuser mit dem Wellblech der Schiffscontainer verkleidet sind. Die ärmlichen Häuser bestanden gar aus zusammengebastelten Containern, manchmal sogar sehr kreativ. Von ganz oben hatten wir natürlich den besten Ausblick. Leider fühlten wir uns aufgrund der ganzen Warnungen nicht so ganz sicher da oben auf den Hügeln von Valparaíso. Vor allem eine kleine Gruppe Menschen ließ uns zögern, denn einer hatte ein Megafon und brüllte damit den Hügel hinab. Wir verstanden nix von den gebrüllten Worten und überlegten eine ganze Weile, ob wir weitergehen sollten. Caro fragte schließlich einen Mann, ob diese Menschen gefährlich sind. Dieser musste sehr lachen und meinte: Ganz sicher nicht, die predigen nur. Da waren wir erleichtert und gingen weiter. Und als wir an dem Grüppchen vorbeikamen, sahen wir tatsächlich einen Prediger und das Grüppchen spielte Musik und sang. So zogen sie eine Weile hinter uns her und wir fühlten uns in dem Moment ziemlich sicher. Leider blieben sie sehr bald wieder stehen, um weiter zu predigen. Als die Sonne sehr tief stand, suchten wir einen Weg ins Tal, auch hier waren die Straßen sehr sehr steil, fast senkrecht.

 

Am Plaza Bismarck betrachteten wir mal wieder die Hügel und schauten auf der Karte nach dem Heimweg, da wir keine Umwege laufen wollten. Kaum drei Sekunden später wurden wir auch schon gefragt, ob wir etwas suchen oder uns verlaufen haben. Das man hier aber auch nie mal in Ruhe auf die Karte schauen kann^^. Aber der nette Herr empfahl uns noch einen kurzen Besuch im Kulturzentrum, da sei immer was los. Also stiegen wir doch wieder ein Stück ab und weil wir nicht den Eingang fanden, kletterten wir kurzerhand über die Mauer. Ganz unaufällig. Ich bin nur fast auf eine Giftpatrone getreten, die da überall auslagen. Wozu wissen wir nicht, vielleicht gegen Ratten. Im Kulturzentrum war einiges los. Auf einem kleinen Handwerkermarkt gab es mal wieder tolle, aber leider teuere Sachen. Wir besuchten ein kleines Theaterstück auf der Wiese draußen, aber wovon es handelte, konnten wir nicht verstehen. Vermutlich kritisierten sie die Verfassung Chiles, vielleicht auch die schlechte Universitätsausbildung. Wir fanden es aber auch ohne Verständnis ziemlich lustig und abwechslungsreich. Aber da es sehr bald kühl wurde, machten wir uns auf den Heimweg.

 

14.12.2015- Für den nächsten Tag stand ein Ausflug nach Viña del Mar an. Mit der Metro fuhren wir ins Stadtzentrum, von wo aus wir unseren Rundgang beginnen wollten. Wir checkten schnell die Metrostationen, die in unserer Stadtkarte eingezeichnet waren. Diese hatten keinen Namen, aber mit dem extra Liniennetzplan (es gab eine einzige Linie) ordneten wir schnell den Namen zu. Dorthin fuhren wir und stiegen aus. Wieder schauten wir zur Orientierung gerade mal drei Sekunden auf die Karte, als wir schon wieder direkt angesprochen wurden, diesmal von einer netten älteren Dame. Dank ihrer Hilfe mussten wir festtellen, dass wir nicht da waren, wo wir uns vermuteten (an der nächsten Straßenkreuzung hätten wir das sicherlich auch selber herausgefunden). Grund war eine nicht in der Karte verzeichnete Metrostation, daher hatten wir die Namen falsch zugeordnet. Also planten wir schnell eine neue Route und liefen zur Reloj de Flores, eine Blumenuhr und Hauptattraktion von Viña del Mar. An diesem Tag war es sehr sonnig und wir hatten uns deswegen dick mit Sonnencreme eingeschmiert und unsere Hütchen aufgesetzt. Die Strahlung ist hier sehr hoch, auch deswegen, weil die Ozonschicht sehr dünn ist. Wir müssen gut aufpassen, keinen Sonnenbrand zu bekommen. Wir hatten am Tag zuvor auch leicht rote Gesichter, obwohl es sehr bewölkt war.

 

Von der Blumenuhr aus liefen wir wieder ein Stück an der Küste entlang zu einer kleinen Burg. Auch hier brachen sich die Wellen und spritzten ordentlich. An einer Stelle konnte man an den Strand hinunter und wir setzen uns an den Steinstrand. Vor uns waren einige Felsen im Wasser, an denen sich die Wellen brachen und meterhoch spritzen. Wir machten mutig ein paar Fotos. Da die Wellen aber immer höher wurden, gingen wir dann letztendlich weiter. Das nächste Ziel war ein Museum. Rein wollten wir da zwar nicht, aber draußen sollte eine originale Statue der Osterinsel stehen. Ganz tourimäßig knipsten wir ein paar Fotos und zogen uns dann in den Stadtpark in den tiefsten Schatten zurück, denn mittlerweile war es sehr warm. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Markt vorbei (welcher sich in einem trockenen Flussbett befand), vergleichbar mit einer Art Fidschimarkt bei uns. Es gab allerlei Krempel, aber wir fanden z.B. auch schöne dünne Schlabberhosen, die von nun an unsere steten Reisebegleiter werden. Diese sind superbequem und schützen vor Wärme als auch vor Kälte (also bei Temperaturen um die 20°). Im Stadtpark spielten wir eine Weile mit einem Hund und schauten uns seltsame Pflanzen und deren Früchte an. Da es nun mittlerweile später Nachmittag war, machten wir uns auf den Weg zur Metrostation. Auf dem Heimweg gönnten wir uns noch ein Päuschen an den Massagestühlen und stiegen dann wieder zu unserem Hostel hinauf. Dort trafen wir die drei Deutschen an und das Lustige war, dass in dem Hostel zur Zeit wir fünf Deutsche und ein Argentinier wohnten...deutsche Wochen, meinte der österreichische Mitarbeiter. Sie hatten für den Abend einen Asado im Hostel geplant und luden uns spontan mit ein. Da sagten wir natürlich nicht nein. Vorher wollten wir aber nochmal zum Plaza Bismarck und uns die beleuchteten Hügel anschauen, die Aussicht ist echt genial. Im Hafen leuchteten die Schiffe und überall blinkte bunte Weihnachtsbeleuchtung. Aber wir machten uns auch schnell wieder auf den Weg zum Hostel. Dort waren mittlerweile eine ganze Menge Leute eingetroffen, neben den drei Deutschen, dem Österreicher und dem Argentinier waren auch ein Brite und ein paar Chilenen da. Die beiden deutschen Mädels sind gerade mit der Schule fertig und reisen ein halbes Jahr. Von Teneriffa aus sind sie mit einem Segelschiff nach Brasilien gesegelt und reisen nun u.a. durch Chile. Der dritte studiert in Leipzig und hat sich zum Reisen ein Urlaubssemester genommen. Wir erzählten alle von unseren bisherigen Abenteuern, was manchmal ziemlich schwierig war. Wir hörten teilweise kein Wort von dem anderen, weil sich zwei Chilenen quer über den Tisch fast schreiend unterhielten. Leider hatten die deutschen Mädels auch nicht so schöne Sachen zu berichten, eine von beiden, Emily, wurde in Chile schon zweimal eine Tasche geklaut. Erst ihr Rucksack in einem Fernreisebus und dann eine Handtasche am Busterminal. Die Umstände, wie ihr die Taschen geklaut wurden, bekräftigten uns, dass wir nicht zu übervorsichtig mit unseren Sachen sind und in unserer Vorsicht nicht nachlassen sollten. Wenn wir an öffentlichen Plätzen sitzen, krallen wir unsere Sachen wegreißsicher an uns, während Emily ihre Tasche neben sich abgestellt hatte und von einem Komplizen abgelenkt wurde. Anders jedoch war die Situation im Fernreisebus. Wir haben zwar allerlei Sicherheitssysteme (unsichtbare Gürteltaschen, Gürtel mit Geldfach etc.), aber während einer Fahrt im Fernreisebus fühlten wir uns, zumindest bei einer Tagfahrt doch relativ sicher und trugen unsere Sicherheitssysteme nicht, nur bei Nachtfahrten während wir schliefen. Wir fühlten uns daher sicher, dass in so einem Bus eigentlich nur Reisende sitzen. Emily berichtete jedoch, dass ein Mann einstieg, sich hinter sie setzte und plötzlich die Vorhänge am Fenster vorzog und sich dabei über sie beugte. Der Mann stieg dann anscheindend wieder aus und kurz später musste sie feststellen, dass ihr Rucksack, den sie unter den Sitz gestellt hatte, verschwunden war, inklusive Reisepass. Den hat sie bei der Botschaft neu beantragt und am Tag nach dem Asado lag er zur Abholung in Santiago bereit (man kann ihn sich dann aber auch irgendwo hinschicken lassen, aber sie wollten eh nach Santiago zur Weiterreise). Solange man aber ohne Reisepass reist, kann man keine Grenze passieren und das wäre für unsere Pläne sehr einschränkend. Daher sind wir nun wieder sehr vorsichtig. Der Asado war sehr lecker, es gab Würstchen und Rindfleisch, jedoch wird in Chile über Holzkohle gegrillt und nicht mit Holz, wie in Argentinien.

 

15.12.2015- Am nächsten Morgen packten wir auch schon wieder unsere Rucksäcke. Wir fuhren zwar erst am Abend weiter, aber mussten bis Mittag unser Zimmer geräumt haben. Die Sachen konnten wir im Hostel lassen und so bummelten wir noch einmal durch Valparaíso. Wir wollten noch eine Turmuhr besichtigen, welche dem Big Ben in London nachgeahmt sein soll sowie einen der schönsten Plätze in Valparaíso. Die Turmuhr fanden wir recht schnell und ich fand, dass sie gar nicht wie Big Ben aussah, den Platz mussten wir dann doch etwas suchen. Dieser lag in einem Viertel, in dem wir unsere Sachen wieder mal fest an uns packten und kaum atmen konnten, so sehr stank es nach altem Fisch und Pisse, es brannte richtig in der Nase. Der Platz war nun auch nicht sehr hübsch und wir machten uns schnell wieder auf den Weg ins Zentrum, um etwas zu essen. Leider gibt es auch in Chile Siesta. Wir verfluchen diese Siesta, denn jedes Mal, wenn wir mittags doch mal schnell außer Haus essen wollen, laufen wir an verschlossenen Gaststätten, Imbissen etc. vorbei. So auch hier, ein Restaurant nach dem anderen schickte uns wieder raus, weil sie gerade schlossen. Wir beschlossen, wieder in das kleine Restaurant zu gehen, wo wir schon Samstagabend gegessen haben. Da unsere Beine mittlerweile vom vielen bergauf- und -ablaufen sehr müde waren, wollten wir mit einem alten Aufzug hoch auf den Hügel zu dem Restaurant fahren. Das gehörte schließlich zu einem Ausflug nach Valparaíso. Wir bezahlten jeder 300 Peso (ca. 40 Ct) und stiegen in einen hölzernen Lift, welcher auf Schienen fast senkrecht nach oben gezogen wurde. Alles klapperte und man hatte das Gefühl, er fällt gleich auseinander. Aber die Fahrt war nach einer halben Minute vorbei und wir befanden uns auf unserem Berg. Leider hatte auch das Restaurant Siesta und so stiegen wir wieder ins Zentrum ab (zu Fuß, Caro wollte nicht nochmal Fahrstuhl fahren). Dort fanden wir dann doch ein offenes Restaurant, aßen dort lecker und stiegen dann doch wieder zu Fuß den Hügel hinauf. Uff, mit vollem Magen und müden Beinen ganz schön anstrengend. Im Hostel planten wir noch etwas unsere Weiterreise. Wir hatten zwar gleich nach Ankunft in Valparaíso die Tickets für die Weiterfahrt gekauft, aber viele Busse waren schon voll, sodass wir erst einen Bus drei Stunden später als ursprünglich geplant nehmen konnten. Es ist eben zur Zeit Reisezeit und selbst der geplante Bus von Antofagasta nach Arica war schon ausgebucht, sodass wir einen anderen nehmen mussten. Unser Zeitmanagement ist etwas strikt, da zwei Mietautos und ein weiteres Hostel bereits gebucht sind. Aber noch passt alles. Ich suchte ein paar Hostels in Antofagasta (unser nächstes Zwischenziel) heraus und dann mussten wir auch schon zum Bus. Vollbepackt marschierten wir zum Bus, baten den Busfahrer wieder, uns am Terminal Bescheid zu geben, dass wir aussteigen müssen und bezahlten die 300 Peso. Jedoch wurde der Bus immer voller und voller und wir saßen eingequetscht mit unseren Rucksäcken zwischen den ganzen Leuten, den Busfahrer würden wir garantiert nicht mehr hören. Caro fragte irgendwann ihren Sitznachbarn, ob er wüsste, wo das Busterminal ist. Dieser zeigte uns, wo wir raus mussten und irgendwie kamen wir mit unseren dicken Rucksäcken auch aus dem Bus. Um zehn Abends fuhren wir dann ab in Richtung Antofagasta, dort sollte unser Abenteuer nun weiter gehen.

 

Liebe Grüße, Lisa



24.12.2015 21:47 von Anonym
Schöön! Freue mich immer über viele Bilder! Ich hoffe ihr habt einen schönen Weihnachtsabend verbracht?! Alles Gute weiterhin!